Auch wenn wir letztes Jahr schon digital im Schattenbahnhof gefahren sind, so ändern wir nun nochmal alles. Aber was genau?
Wie bereits vor kurzem in einem anderen Beitrag beschrieben, stellt unser Schattenbahnhof die eine Kehrschleife unserer Anage dar. Damit es in der Kehrschleife zu keinem Kurzschluß kommt, muß die Gleisspannung immer so gepolt sein, wie das einfahrende oder ausfahrende Gleis. Da unser Kehrschleifengleis kürzer ist als unser längster Zug, kann kein handelsübliches Kehrschleifenmodul eingesetzt werden. Eine Lösung wären 8 Kehrschleifenmodule, also eins je Abstellgleis im Schattenbahnhof, gewesen. Wir haben uns als Alternative für ein Schaltmodul und eine Relaiskarte entschieden. In die Software werden für jede Fahrstraße entsprechende Befehle "Relais einschalten" oder "Relais ausschalten" eingefügt.
Was haben wir jetzt unter die Trassenbretter gebaut? 3 Rückmeldemodule je acht Gleise - zusammen 24 Gleisbesetztmelder; 1 Booster - Power 4; 1 Schaltmodul mit 20 Ausgängen - davon 8 Ausgänge belegt; eine selbst gebaute Relaiskarte zum umpolen der Gleise.
In der Software haben wir die Rückmeldungen als Blöcke hinterlegt. Steht eine Lok (Verbraucher) nun auf einem Gleisabschnitt so wird der entsprechende Block in der Software rot ausgeleuchtet. Die Schaltkontakte (sprich die Relais) wurden als Schalter in der Software hinterlegt. Für die ersten Blöcke haben wir nun schon Bremsstrecken und Haltepunkte eingegeben. Darüber hinaus haben wir die ersten 50 Fahrstraßen eingegeben. Warum haben wir in einem Schattenbahnhof so viele Fahrstraßen? Wir haben zwei Gleisharfen ja 8 Gleise die hintereinander liegen. Somit kann ein Zug aus jedem Gleis der ersten Gleisharfe in jedes der 8 Gleise der zweiten Gleisharfe fahren. In Summe werden alleine 64 Fahrstraßen benötigt.
Danach haben wir die erste Lok auf der Anlage eingemessen. Dann konnten wir die ersten Zugfahrten am PC durchführen. Von einem Gleis der ersten Gleisharfe in ein anderes Gleis der zweiten Gleisharfe. In der PC-Steuerungssoftware muß hierzu die frisch eingemessene Lok in den Startblock gezogen werden. Dann wird die Fahrstraße eingelegt und gestartet. Durch die elektronische Gleisbesetztmeldung "weiß" die Steuerungssoftware immer auf welchem Gleis der Zug sich gerade befindet. Fährt die Lok in den Zielabschnitt ein, so kann die Software anhand der DCC-Fahrstufe und der Zeit ermitteln, wie lange der Zug noch mit der Regelgeschwindigkeit weiterfahren muß. Zum Ende der Fahrt bremst der Zug langsam bis zum Stillstand ab, so wie die Bremsrampe in der Software hinterlegt ist. Im Schattenbahnhof lassen wir den Zug 320 cm fahren und 150 cm bremsen.