Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung und wieder mal haben wir genug Auffälligkeiten entdeckt, die wir im neuen Jahr angehen. Für die Fahrdienstleiter war diesmal ein wesentlicher Punkt, den Betrieb der Anlage auf dem im Gleisbau abgeschlossenen Anlagenschenkel komplett auf einem Monitorbild erfassen und steuern zu können.
Es stellte sich bereits im alten Jahr heraus, dass wir im Gleisplan-Bild nicht ausreichend Platz für Tasten und Signale berücksichtigt hatten und auch die Hardware nicht ausreichend war. Die Darstellung war von Beginn an für 2 Monitore vorgesehen, jedoch hatten wir nur einen und der war auch noch zu klein. Wir konnten uns im TrainController zwar immer noch mit weiteren Bildern behelfen, aber dies war letztlich für die Anzahl der Fahrdienstleiter nicht mehr selbsterklärend. Man kennt das: Wo ist welcher Zug, warum fährt der nicht, was klicke ich hier eigentlich?
Ein zukunftsfähiges Re-Design war erforderlich, was bereits beim Stellpult anfing – es war schlicht nicht tief genug, um größere Monitore aufzunehmen, ohne dass die Fahrdienstleiter direkt mit der Nase vor dem Monitor sitzen.
Daher wurden zwei 27‘-TFT-Monitore auf schwenkbaren Haltern angebracht, um mehr Tiefe zu erreichen. Es nützt der größte Monitor nichts, wenn man so nah davorsitzt, dass das Auge gar nicht alles erfassen kann. Die Halter ermöglichen es auch, die Monitore hochkannt zu drehen, falls dies aufgrund einer anderen Anordnung nötig werden sollte oder so zu verschwenken, dass ein weiterer Monitor in der Mitte angebracht werden kann.
Mit diesem deutlichen Mehrgewinn an Platz und Bildfläche ging es anschließend an die Darstellung des Gleisplans auf den Monitorbildern. Die alte Darstellung legte den Fokus darauf, den Bahnhof und seine drei Zulaufstrecken auf einem Monitor erfassen zu können. Dies brachte schon die Nachteile, dass die Züge zwar „in Leserichtung“ (von oben links nach unten rechts) fuhren, aber der Platz nicht reichte und die Darstellung aufgrund unseres geschwungenen Kreis-Gleisplans oftmals seitenverkehrt war. Für Fahrten aus dem Bahnhof, der nur im Ostkopf derzeit in Betrieb ist, fehlten dann die Anschlussstrecken zum Schattenbahnhof, der sich aus Platzgründen auf dem linken Monitorbild oben befand (Markierung A) ebenso wie das erste Teilstück der Panoramastrecke (Markierung B), die im Monitor links unten dargestellt wird, obwohl sie auf der Anlage und aus Sicht der Fahrdienstleiter sich oben rechts befindet.
Für das Re-Design mussten wir den Bahnhof in seiner Ausdehnung in Ost- und Westkopf auf zwei Monitore verteilen und durch Konnektoren verbinden, das Darstellungsraster optimieren (auf 14x14 Pixel) und jede Menge „probieren, verwerfen, üben“ (bislang bereits 30 Arbeitsstunden).
Der gewünschte Erfolg war aber sofort sichtbar, da nicht nur die bisherigen „versierten“ Fahrdienstleiter, sondern schlicht alle Mitglieder mit einem Blick sofort die Monitordarstellung mit dem realen Blick auf die Anlage abgleichen konnten und damit die Orientierung „oben ist oben, links ist links“ von Beginn an gegeben war. Das Stellwerk ist nun für jeden nach kurzer Einweisung bedienbar.
Auf dieser Basis werden wir noch gut weitere 30 Arbeitsstunden damit verbringen, den Gleisplan zu entzerren, Logik-Fehler in den Schattenbahnhöfen zu beseitigen und das Stellwerk für jedermann verständlich und zweifelsfrei bedienbar zu machen.